Hubschrauberbetrieb an Bord
Der Hubschrauberbetrieb ist in den „Standard Operation Procedures - SOP" des Helikopterbetreibers rechtsverbindlich geregelt. Die vom Luftfahrt Bundesamt abgenommenen Unterlagen können an Bord beim Flugbetriebsleiter eingesehen werden.
Im Helikopter müssen aus Sicherheitsgründen immer Helme getragen werden und bei Flügen über offenem Wasser Überlebensanzüge mit selbstaufblasender Rettungsweste. Die Ausrüstung ist an Bord verfügbar.
Pro Person wird ein Überlebensset mitgenommen, pro 4 Personen ein Zelt. Die Ausrüstung ist an Bord verfügbar.
Die Ausrüstung ist gewichtsoptimiert und auf Abwesenheiten von max. 12h ausgelegt. Es befindet sich kein Essen in der Ausrüstung!
Ein Helikopter bleibt aus Sicherheitsgründen an Bord, bzw. in unmittelbarer Nähe des Schiffes ( < 3 nm), während der andere im Einsatz ist.
Der Helikopter wird von einem Piloten geflogen, der andere Pilot besetzt den "Tower" an Bord.
Theoretisch stehen bis zu 7 Sitzplätze für Passagiere zur Verfügung. Es können aber nur maximal 6 Passagiere plus Pilot eigesetzt werden, damit der andere Helikopter im Notfall alle 7 verunfallten Personen bergen kann. Die Bergung aller Personen auf dem Eis muss mit einem einzigen Flugeinsatz möglich sein, da z.B. bei plötzlicher Wetterverschlechterung, einem Absturz, brechender Eisscholle oder Eisbärenangriff keiner zurückbleiben darf.
Es gibt aus den oben genannten Gründen nur eine Gruppe, die per Helikopter zum Einsatz kommt.
Die Standbyzeit des Helikopters vor Ort beträgt maximal 45 Minuten. Bei längeren Aufenthalten fliegt der Helikopter zum Schiff zurück und holt die Gruppe zu einem späteren Zeitpunkt wieder ab. Eine Ausrüstung mit GPS und Iridiumtelefon ist dann verpflichtend. Zwei Iridiumgeräte steht an Bord beim Kommunikationselektroniker zur Verfügung.
Vor jedem Flug gibt es ein gemeinsames Treffen mit Fahrtleiter, Kapitän, Pilot und Bordmeteorologen, um den jeweiligen Flugplan zu besprechen. Die Entscheidung, ob geflogen werden kann oder nicht, muss einstimmig getroffen werden, das letzte Wort hat immer der Pilot. Der Flugauftrag mus schriftlich vorliegen.
Während des Einsatzes kann der Pilot jederzeit die Entscheidung treffen, den Einsatz abzubrechen. Dieser Entscheidung ist zwingend und umgehend Folge zu leisten.
Wenn z.B. aus technischen Gründen nur ein Hubschrauber einsatzbereit ist, darf der andere Hubschrauber nur bis zu einem Radius von 10 nm um des Schiff eingesetzt werden, damit im Notfall eine Rettung in angemessenenr Zeit durch das Schiff möglich ist.
Grundsätzlich ist bei allen Einsätzen damit zu rechnen, das die Gruppe von 6 Personen z.B. aus Wettergründen nicht wie gewünscht abgeholt werden kann. Die Position des Aussetzortes muss immer so gewählt werden, dass eine Rettung mit dem Schiff möglich ist.
Gegegebenenfalls müssen vom Helikopterbetreiber rechtzeitig vor dem Expeditionsbeginn Start- und Landeerlaubnisse eingeholt werden. Melden Sie Ihre Flugwünsche daher sehr frühzeitig vor dem Expeditionsbeginn beim Expeditionsleiter an.
Beispiele für Beladungen und Reichweite:
Personen (je 95kg) | Material (kg) | Reichweite (nm) |
---|
1 Pilot + 2 Wiss. | 300 | 95 |
1 Pilot + 2 Wiss. | 500 | 60 |
1 Pilot + 2 Wiss. | 600 | 30 |
1 Pilot + 4 Wiss. | 100 | 95 |
1 Pilot + 4 Wiss. | 300 | 60 |
1 Pilot + 4 Wiss. | 400 | 30 |
1 Pilot + 6 Wiss. | 0 | 80 |
1 Pilot + 6 Wiss. | 100 | 60 |
1 Pilot + 6 Wiss. | 200 | 30 |
Außenlast (kg) | Reichweite (nm) |
---|
1000 | bis 15 |
950 | bis 30 |
850 | bis 50 |
Die für Ihren speziellen Einsatz geltenden Werte für Zuladung und Außenlasten erfahren Sie an Bord vom Flugbetriebsleiter.